Schreibmaschinentechnik
Generell wird unterschieden zwischen Maschinen, die rein manuell funktionieren und denen die elektrisch betrieben werden. Eine rein mechanische Schreibmaschine kommt ohne elektrischen Strom aus, ist überall und jederzeit sofort einsetzbar. Als Reiseschreibmaschine waren diese Bauweisen noch leichter und platzsparender. Elektrisch Betriebene erfordern weniger Kraft (und schonen somit die Karpalmuskeln!). Ausserdem sind elektrische Maschinen wesentlich schneller zu bedienen als Mechanische. Natürlich gibt es mechanische Maschinen schon länger als modernere Elektrische. Allen gemeinsam ist, dass ein Zeichen -ein Buchstabe- auf Papier geschlagen wird. Der Schlagmechanismus dabei unterscheidet sich von Type zu Type wesentlich. Mitunter sind Kombinationen möglich.
Die Funktionsweise einer Schreibmaschine wird durch dieses eindrucksvolle Video (in englischer Sprache) sehr detailliert dargestellt.
Schreibmaschinenmechanik
Ein Typenhebel ist ein flacher Streifen Metall von etwa 10 cm Länge, der an einem Ende drehbar gelagert ist, und an dessen anderem Ende das gewünschte Zeichen -die Type- (auch zwei oder mehrere) angebracht ist. Dieser Typenhebel wird beim Drücken einer Taste halbkreisförmig gegen die Walze mit dem Papier geschleudert. Zwischen der Type, am oberen Ende des Typenhebels, und dem Papier liegt das Farbband. So gelangt der gewünschte Buchstabe auf das Papier. Das Papier wiederum wird auf einem Wagen mit einer Walze gehalten und Buchstabe für Buchstabe weitergeschoben. Es gibt Maschinen die anstelle eines Farbbandes ein mit Farbe getränktes Bällchen haben, an dem die Typen vorbeistreichen.
Auf einem Zylinder sind sämtliche Zeichen in mehreren Ringen rundum angebracht. Um das gewünschte Zeichen zu Papier zu bringen, muss dieser Zylinder gedreht und verschoben werden. Wenn sich damit das gewünschte Zeichen genau in der Position zum Abdruck befindet, wird der Zylinder gegen das Papier geschlagen. Zylinder können schnell ausgetauscht werden. Dadurch ergeben sich einfache Möglichkeiten, mit der selben Mechanik verschiedene Sprachen mit unterschiedlichen Buchstaben zu nutzen. Typenzylinder werden bevorzugt eingesetzt bei Zeigermaschinen.
Der Kugelkopf ähnelt dem Prinzip der Typenwalze. Der Kopf wird ebenfalls gedreht; jedoch wird er jetzt nicht verschoben, sondern geneigt. Kugelkopfmaschinen werden gewöhnlich elektrisch betrieben.
Sämtliche Zeichen sind sternförmig auf flexiblen Zungen angebracht. Das Rad wird so gedreht, dass das zu druckende Zeichen in der Position steht, wo es auf dem Papier abgebildet werden soll. Dann schlägt ein kleiner Hammer auf diese Zunge, und das Zeichen wird gedruckt. Typenradmaschinen werden ebenfalls gewöhnlich elektrisch betrieben.
Die Zeichen sind an der Kopfseite einer Stange angebracht. Zum Drucken wird die entsprechende Stange nach vorn in Richtung Papier bewegt. Beim Auftreffen wird das Zeichen dann gedruckt. Dieses Verfahren hat den weiteren Vorteil, geräuschloser zu arbeiten, als der Vorgang mit einem Typenhebel. Der Satz Typenstangen wird gewöhnlich noch mit einer schalldämmende Abdeckung versehen. So ergibt sich die Bezeichnung 'noiseless'.
Auf einer gehärteten Stahlplatte gleiten die radspeicheartig angeordneten Stoßstangen (z. B. mit je drei Zeichen) zum Abdruck gegen die Schreibwalze vor.
Auf- und abwärts verschiebbar, und drehbar gemäss der Zeigerposition. Zum Drucken wird der gesamte Block von oben auf die Walze gedrückt. Die Bewegung des Zylinders wird über eine Mechanik gesteuert mit dem Zeiger, der nach links/rechts und oben/unten über die Matrix geführt wird.
Konstruktionsart
Die bekanntesten Arten des Anschlages einer Type sind
Die Typenhebel, welche die Schriftzeichen tragen, schlagen von unten her gegen die Schreibwalze. Das machte es natürlich sehr schwierig, den geschriebenen Text zu sehen, man tippte quasi blind. Zum Überprüfen des Geschriebenen musste man die Walze hochheben.
Sobald die Schreibmaschinen in den Büros Eingang gefunden hatten, wurde der Unteraufschlag als Mangel empfunden. Es regte sich der Wunsch nach sofort sichtbarer Schrift. Bei der Konstruktionsart Oberaufschlag werden die Typen von oben auf die Walze geführt. So kann das erzeugte Zeichen sofort gesehen werden - ein ganz wesentlicher Vorteil gegenüber den Maschinen mit Unteraufschlag. Hier kommt gelegentlich das "Grashüpferverfahren" zum Einsatz, das heißt, die Typen wurden zunächst aus ihrem Korb horizontal bis kurz auf die Höhe der zu bedruckenden Stelle geschoben. Die letzte Distanz wurden sie dann nach unten auf die Wlaze geschwungen. Das ähnelt dem Sprung eines Grashüpfers.
Hier sehen Sie eine Schreibmaschine mit Oberaufschlag - die Blickensderfer - in Aktion.
Hier schnellt die Type, an der Spitze eines Typenhebels angebracht, aus dem Typenkorb bogenartig auf die Vorderseite der Walze mit dem Papier. Beim Vorderaufschlag wird die Type von vorn oder halb-oben auf die Walze geführt. Auch hier können die erzeugten Zeichen sofort gesehen werden. Maschinen, bei denen die gedruckten Buchstaben sofort sichtbar werden, waren natürlich das Non Plus Ultra! Deswegen wurde diese Maschinenart zur gängigen Praxis.